Reisen ist schön, keine Frage. Aber wie geht das mit einem möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck? An dieser Stelle setzt die Nachhaltigkeitsagenda von TUI an, in der der Konzern seine Ziele zum Schutz des Planeten festgelegt hat. Damit soll sich der Fußabdruck der TUI Group maßgeblich verringern, über alle Bereiche hinweg – von Hotels über Kreuzfahrten bis zum Flugverkehr.
Eine besondere Rolle kommt dabei betriebsbedingt den Fluggesellschaften der TUI Group zu, denn diese sorgen trotz moderner Flotte für etwa 80% der Gesamtemissionen des Konzerns. Daher hat TUI Strategien entwickelt, um diesen Sektor zunehmend umweltverträglicher zu gestalten. Das ist im Flugbereich gar nicht so einfach – die technischen Hürden sind hoch. Wie TUI die Herausforderung angeht, wollen wir dir am Beispiel der TUI fly zeigen. Dazu haben wir mit der Pilotin Nadine Gropper gesprochen, die schon seit 23 Jahren für die TUI fly fliegt.
Die Airline wurde von der Klimaschutzorganisation atmosfair schon mehrfach als klimaeffizienteste Fluggesellschaft Deutschlands ausgezeichnet. Und das aus gutem Grund. Im Vergleich zu 2008 hat sich die CO2-Effizienz der TUI fly schon um 18 % verbessert. Zudem will die TUI fly bis 2030 die Emissionen pro Passagier pro Kilometer nochmals um 24 % senken (im Vergleich zu 2019). Mit diesen Zielen will die TUI Fly „bis 2050 emissionsfreies Reisen anbieten“, erklärt Nadine Gropper.
Dazu setzt TUI fly auf einen Dreiklang aus Effizienz beim Treibstoffverbrauch, Flottenerneuerung und nachhaltigen Kraftstoffen.
Kleine Änderungen mit großer Wirkung bei der Treibstoffeffizienz
Pilot*innen und Routenplaner*innen arbeiten eng zusammen, um Treibstoff zu sparen. Das geschieht durch ein optimiertes Flugverhalten, eine auf geringen Verbrauch ausgerichtete Streckenplanung und Gewichtsreduzierung an Bord. Was Pilot*innen im Detail machen können, erläutert Nadine Gropper:
Wir haben die Möglichkeit Treibstoff einzusparen, indem wir uns möglichst genau an die uns vorgegebenen Geschwindigkeiten für Steig- und Reiseflug halten. Wir versuchen vom Verlassen der Reiseflughöhe bis kurz vorm Zielflughafen unsere Triebwerke im Leerlauf zu operieren, um auch dort möglichst wenig Kerosin zu verbrauchen.
Ein weiterer Faktor sind die Flugzeuge selbst. Durch den Wechsel von der Boeing 737 Next Generation (NG) zur 737 MAX wird pro Flug bis zu 15 % Treibstoff eingespart und damit auch weniger CO2 ausgestoßen. Zudem sind die neuen Maschinen etwa 40 % leiser, was auch den Anwohner*innen von Flughäfen zugutekommt.
Manchmal haben scheinbar kleine Änderungen schon große Auswirkungen. Zum Beispiel die Form der Flügel. Viele Flugzeuge haben nach oben gebogene Flügelspitzen. Das sind die sogenannten „Winglets“. Sie sorgen für einen geringeren Luftwiderstand, verringern damit den Treibstoffverbrauch und erhöhen die Reichweite von Flugzeugen. Auch in diesem Bereich ist die TUI fly aktiv dabei, die neuesten technischen Innovationen zu fördern und zu nutzen. Die Airline war Erstkundin für „Blended Winglets“. Dabei ist die Flügelspitze lediglich nach oben gebogen. Seit 2014 rüstet TUI fly als erste deutsche Airline ihre Flotte mit den neuen Scimitar Winglets aus. Dabei geht ein Element an der Flügelspitze gebogen nach oben, ein anderes nach unten.
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Kraft aus Abfällen? – Nachhaltige Treibstoffalternativen
Langfristig wird es nicht reichen, Kerosin einzusparen – ein anderer Treibstoff muss her! Elektrifizierung ist bei großen Flugzeugmodellen keine Option, da Batterien mit der erforderlichen Kapazität viel zu groß und schwer wären. Eine Alternative ist Wasserstoff. Allerdings ist die Technologie hier noch nicht ausgereift. Erste serienreife Flugzeugtypen mit Wasserstoffantrieb werden voraussichtlich erst ab etwa 2040 auf den Markt kommen. Daher braucht es bis dahin eine Brückentechnologie. Pilotin Gropper erklärt: „Das Kerosin der Zukunft besteht aus einer Mischung aus herkömmlichen Treibstoffen und beigesetzten, nachhaltigen Brennstoffen – den Sustainable Aviation Fuels.“ Diese SAFs werden etwa aus biologischen Abfällen wie Speiseresten, oder aus nachwachsenden organischen Rohstoffen hergestellt.
Derzeit dürfen dem Kerosin bis zu 50 % an alternativen Treibstoffen hinzugefügt werden. Das hat damit zu tun, dass die Motoren des Fliegers die Mischung auch verarbeiten können müssen. Auf Dauer soll dieser Anteil so weit steigen, dass mit SAFs bis zu 90 % Emissionen eingespart werden können. Allerdings wird derzeit nur ein kleinerer Prozentsatz beigemischt, was an der geringen Verfügbarkeit und den noch hohen Kosten von SAFs liegt.
Die TUI fly engagiert sich aktiv für einen Ausbau der Produktionskapazitäten. So hat sie eine Kooperationsvereinbarung mit dem Energieunternehmen Cepsa geschlossen. Zudem steht die TUI fly in engem Kontakt mit anderen großen Lieferanten wie Shell und BP und setzt sich dafür ein, dass nachhaltige Treibstoffe großflächig verfügbar sind und preislich mit Kerosin mithalten können.
Worte und Ziele sind wichtig, aber noch wichtiger ist, dass dem auch Taten folgen. Daher lässt die TUI Group ihre Ziele unabhängig validieren. Dazu arbeitet sie mit der Science Based Targets Initiative (auf Deutsch: Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele) zusammen. Das ist eine Nichtregierungsorganisation, die Firmen dabei unterstützt, sich auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse Ziele zu setzen, um ihren Ausstoß an Treibhausgasen zu senken.
Plastikfrei in den Urlaub – Nachhaltigkeit in der Kabine
Auch innerhalb der Kabine spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Plastiktüten und Trinkhalme aus Plastik wurden aus dem Sortiment genommen und Plastikbecher und Servietten werden nur noch bei Bedarf und auf Nachfrage ausgegeben. Zum Essen wird Einwegbesteck aus Holz gereicht. „Dadurch konnten seit 2018 pro Jahr mehr als 1,9 Millionen Plastikartikel eingespart werden“, so Gropper.
Zudem hat sich TUI fly als erste deutsche Ferienfluggesellschaft ein festes Reduktionsziel in Bezug auf Plastik gesetzt. Bis 2025 soll alles vermeidbare und ersetzbare Plastik aus dem Bordgebrauch verschwinden. Auch dieses Ziel wird durch die oben erwähnte Science Based Targets Initiative überprüft.
Durch die in ihrer Nachhaltigkeitsagenda festgelegten Ziele setzt die TUI Group ein Zeichen dafür, wie Tourismus umweltverträglicher werden kann. Durch effizienteres Fliegen, neue Flugzeuge und nachhaltige Treibstoffe verkleinert die TUI fly aktiv ihren ökologischen Fußabdruck und bekräftigt ihren Status als eine der effizientesten Ferienfluglinien in Deutschland. Nadine Gropper ist zuversichtlich, dass die TUI Fly auf dem richtigen Weg ist: „Mit allen unseren Maßnahmen sind wir auf einem guten Weg diese Ziele zu erreichen.“
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